DAS EISBERGMODELL VON CARL GUSTAV JUNG…
…und seine grundsätzliche Anfrage an jede Form von Management & Leadership.
C.G. Jung: Der Mensch als Eisberg
Der Begründer der modernen Tiefenpsychologie, Carl Gustav Jung, hat die berühmte These aufgestellt, die heute wissenschaftliches Gemeingut ist, dass wir Menschen wie Eisberge sind. Will heißen: Wie der Eisberg aus einem kleinen Teil über Wasser (ca. 7%) besteht und einem riesigen unsichtbaren Teil unter Wasser (93%), so besteht auch der Mensch aus einem kleinen „rational erfassbaren“ Teil (7% = Bewusstsein) und einem riesigen unsichtbaren Teil (93% = Unterbewusstsein).
Die entscheidende Größe beim Thema Management & Führung
Wenn man das wirklich versteht, hat diese Erkenntnis unglaubliche Sprengkraft. Denn dann wird sofort klar, dass das Unterbewusstsein die entscheidende Größe beim Thema Management & Führung ist – und zwar aller Beteiligten: sowohl derjenigen, die in der Führungsposition sind, als auch derjenigen, die in der Mitarbeiterrolle sind.
Die Herausforderung
- Man managt & führt als Mensch immer so, wie das eigene Unterbewusstsein „gestrickt“ ist
- Das rationale Wissen über adäquate Führung – auch wenn rationale Klarheit unglaublich hilfreich und wichtig ist – spielt in der Führung von Menschen nur eine sehr begrenzte Rolle (7%).
- Entscheidend sind die 93% des Unterbewusstseins: also die Kindheitsmuster, die unbewussten „Glaubenssätze“ (wie „die Welt ist gut“, „die Welt ist böse“, „Menschen kann man vertrauen“, „Menschen muss man kontrollieren“, etc. ) und die Bilder, die man von Eltern, Großeltern, Lehrern, den Hauptbezugspersonen in der Kindheit in sich trägt.
- Je nachdem, welche Bilder man in der Kindheit gespeichert hat, an welche Sätze man „glaubt“, welche unbewussten „Entscheidungen“ man als Kind getroffen hat, führt man ein Unternehmen (führt man als Mensch) beziehungsweise lässt man sich (als Mensch) führen.
DIE CHANCE ZUR VERÄNDERUNG
Wenn man sich selbst (als Geschäftsführer oder Führungskraft) und das eigene Unternehmen in Frage stellt und weiterentwickeln will, muss man deshalb vor allem das eigene Unterbewusstsein unter die Lupe nehmen und sich fragen:
Welche Bilder, die ich von Kindesbeinen an in mir trage, sind einer guten (Unternehmens-) Führung zuträglich und welche sind kontraproduktiv?
Wie erkenne ich diese Bilder?
Nur die Methoden, die das eigene Unterbewusstsein erreichen, verändern uns wirklich!
Die Talente und Begabungen, die man besitzt, verweisen auf positive Bilder im Unterbewusstsein, die Probleme und Schwierigkeiten, die man – immer wiederkehrend - im Leben hat, verweisen auf „negative“ problematische Bilder im Unterbewusstsein.
Will man sich ändern, muss man vor allem letztere „anpacken“.
Denn nur die Methoden, die unser Unterbewusstsein erreichen und verändern, verändern uns und unsere Führung wirklich. Nur wenn die 93% sich bewegen, wird der Mensch verändert. Alle Erkenntnis auf der 7%-Ebene ohne gleichzeitige Veränderung des Unterbewusstseins ist wirkungslose Kosmetik oder gut gemeinte Rhetorik.